BERLIN. Peer Steinbrück, Kanzlerkandidat der SPD stellte sich am 12. Dezember den
99 Fragen des Journalisten Moritz von Uslar.
Es ist voll in Clärchens Ballhaus, bereits im Treppenaufgang zum Spiegelsaal stapeln sich die Leute und ich frage verwundert: „Ist denn noch kein Einlass?“ – „Doch, wenn man ‘ne Karte hat dann schon.“ So ist das also: ausverkauftes Haus.
Ich schiebe mich durch den Eingang und die hinteren Stuhlreihen – im Mittelfeld ist noch ein gutes Plätzchen frei. Bingo. Während die eintreffende Menge sich auf den noch freien Plätzen drängelt, läuft Hiphop aus den Boxen, Fotografen und Filmteams stehen schon bereit und warten auf die Ankunft des Rednerpaares.
Und da sind sie auch schon, durchs Publikum gehen die beiden Männer schnellen Schrittes aufs Podium und setzen sich auf die bereitstehenden Clubsessel. Herr Steinbrück stopft seinen gemusterten Schal schnell hinter sich und die Rückenlehne, das Publikum eine Mischung aus Berliner Bohemians und weißhaarigen Rentnerpärchen rutscht unruhig auf den dunklen Bistrostühlen hin und her, bis die erste Frage fällt.
Die Stimmung während des Interviews: Gelächter man wartet auf einen Patzer Steinbrücks, hört ihm dadurch aber genau zu, was wiederum gut für ihn ist oder schaut ihm zwischendurch einfach auf die „zusammengepressten Lippen“ (O-Ton er selbst).
Ein Interview nachzuerzählen wird der Sache nicht gerecht, daher empfehle ich, sich das Video anzuschauen, oder das komplette Interview im Zeit Magazin nachzulesen.
*Peer Steinbrücks Schuhe, die er während des Interviews trug, kosteten 150,- Euro.
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