Wandern im Harz macht richtig Spaß und kann auch ein ganz schönes Abenteuer werden, besonders wenn mal die Dinge nicht so laufen, wie geplant und man im strömenden Regen versucht sich mit 15 fremden Menschen in eine kleine Holzhütte zu quetschen – aber dazu komme ich gleich in meinem kleinen Reisebericht.
Die Tour wird von Profis als leicht eingestuft und sehr sehenswert, was ich bestätige. 🙂
Unser Plan an der Eckertalsperre zu wandern wurde unterschwellig schon vor einigen Wochen Monaten gefasst, als wir uns auf dem Rückweg vom Bodetal und unserer Tour auf den Hexentanzplatz befanden.
Da es am Wochenende nochmal schön warm werden sollte wurden kurzerhand Stullen, Thermoskanne, Freund und Hund geschnappt und schon geht es los.
Unsere Strecke startet entlang der Radau – woher der Name genau stammt ist uns leider nicht bekannt. Von “Radau machen” vielleicht?
Ja, die Strecke eignet sich ganz hervorragend für eine Tour mit dem Hund, auch Kinder und Babys (in Tragen) können hier problemlos mitgenommen werden.
Wir parken das Auto direkt unten an der Straße (nicht beim Wirtshaus Radauwasserfall, sondern 100 Meter weiter gibt es links eine Grünfläche zum Parken entlang der Straße, auf der man sich dann direkt auf den Weg macht.
Auf der linken Straßenseite gibt es eine kleine Hütte, in der man seinen Wasservorrat vor der Wanderung oder auch vor der Heimfahrt auffüllen kann.
Überhaupt gibt es auf dem Weg immer wieder Trinkwasserquellen.
Verdursten wird hier somit so schnell keiner.
Den Weg hinauf zum Staudamm, der Eckertalsperre geht man auf einer geteerten Straße, auf der auch ein Bus verkehrt.
Allerdings fährt der Bus auf dem Hinweg relativ umständlich über Umwege und auf dem Rückweg kann man bequem in 9 Minuten mit dem Bus zurückfahren – falls man fußlahm geworden ist.
Wenn man auf dem Damm angekommen ist, hat man einen grandiosen Blick über den Eckerstausee (selbst bei dem bewölkten Himmel, der uns erwartet hat).
Wir gehen entgegen der empfohlenen Wegesrichtung direkt über die Sperre und dann im Uhrzeigersinn um den See, da wir ein Stück mit Freunden gehen wollen, die auch zufällig hier unterwegs sind.
Sobald wir über den Damm gegangen sind und die ersten Bäume auf der anderen Seite erreichen geht es los: Es donnert kurz und es regnet in Strömen.
Natürlich denkt man ersteinmal, dass es “sicher gleich wieder aufhört” – aber nein, es regnet munter weiter und schon bald sind die zuerst Schutz spendenden Bäume so durchnässt, dass jeder einzelne Tropfen durchgeht.
Da unsere Freunde hier häufiger unterwegs waren, schlugen sie vor 200 Meter weiter zu gehen, um die nächste Schutzhütte zu erreichen. Die Hütte auf dem Bild ist eine andere, die vor der Sperre zu finden ist. Ihr gegenüber liegt übrigens die Bushaltestelle, ab der man zurück zum Parkplatz fahren kann.
Da der Regen bereits die Wege geschwemmt hat, balancieren wir auf den Wurzeln und Steinen bis zur Hütte – die allerdings bereits voll belegt ist.
Nein! Lesen die Menschen denn nicht den Wetterbericht? Scheinbar erst spontan per Handy (wie wir auch) und aus dem inneren der Hütte werden Worte wie “Unwetterwarnung” laut. Unsere Freundin und ihr Baby werden noch untergebracht. Uns anderen werden netterweise Regenschirme aus dem Inneren gereicht.
Nach und nach wird der Regen schwächer und wir können Sitzplätze in der Hütte ergattern wo wir ersteinmal eine Kaffee- und Bedenkpause einlegen.
Nachdem der Donner immer lauter wird und keiner von uns Lust hat, sich so richtig nassregnen zu lassen, entscheiden wir, den Rückzug anzutreten und uns auf den Weg zum Auto zu machen.
Der Himmel sieht zwar noch schön bedrohlich aus, es kommt aber kein Regen mehr und wir können dafür den Harzer Nebel bewundern, der aus dem Wald aufsteigt.
Fazit: Gut, das Wetter war schlecht aber trotzdem war es wunderschön und wir sind statt der geplanten Tour eine kürzere Strecke gegangen – da kommt man doch drüber hinweg.
Ich empfehle trotzdem, die Tour im Frühling zu machen (wenn man nicht gerade Pilze sammeln will), dann ist hier nämlich wesentlich weniger los, wie mir zugetragen wurde.
Tipp für alle, die Stempel für die Harzer Wandernadel sammeln: am Ende der Sperre ist auf der rechten Seite die Stempelstation 1.
Viel Spaß beim Wandern, Pilze oder Stempel sammeln oder beim Fotografieren – es lohnt sich auf jeden Fall!
Packliste:
Bequeme Schuhe
Rucksack
Wasserflasche
Regenklamotten! Tipp: Am besten einen Regenponcho und eine Hose, die schnell wieder trocknet.Verpflegung
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