Seit Oktober hatten wir den Plan mit dem Camper in den Süden zu fahren. Dem deutschen Winter zu entkommen und der Sonne entgegen zu reisen. Und endlich nach einigen Wochen der Vorbereitung konnte es endlich losgehen.
Die Sachen waren gepackt, die Pflanzen versorgt, Postservice beauftragt und unseren Booster hatten wir auch bekommen. Tatsächlich war es gar nicht so einfach, genug Kleidung für die kommenden Wochen/Monate zu packen. Oder besser gesagt: nicht zu viele Sachen einzupacken.
Was soll auf die Packliste?
Tatsächlich haben wir in unserem Camper einen Kleiderschrank, den wir uns teilen für Jacken, Hoodies und Hemden und jeder hat zwei Schrankfächer für Hosen, Shirts, Pullis und Unterwäsche.
Ich bin gespannt, wieviele von meinen Kleidern ich wirklich benutze und was mir fehlen wird.
Unser Ziel war es möglichst schnell in den Süden zu fahren. So sind wir schnurstracks gen Süden gedüst und haben auch einen Abstecher in die Schweiz ausgelassen.
In Frankreich sind wir dann jenseits der Mautstraße über die A75 gefahren – die höchste Autobahn Europas.
Der Ausblick war jetzt nicht so toll, wie ich es mir vorgestellt habe als wir in Nordfrankreich unterwegs waren. Ziemlich neblig und kalt.
Wir sind immer im Hellen gefahren und haben uns kurz vor Einbruch der Dunkelheit einen Platz für die Nacht gesucht.
Stellpatzsuche mit Park4Night
Meist sind wir dabei auf Stellplätzen über die App Park4Night gelandet oder haben uns in Orten in einigen Kilometern Entfernung von der Autobahn in ein Wohngebiete gestellt.
Solange man sich ruhig verhält, abends kommt und Morgens wieder weg ist haben wir so immer eine gute Möglichkeit zur Übernachtung gefunden.
Le Donjon – ein kleiner Ort perfekt für eine Nacht
So sind wir auch in Le Donjon gelandet. Ein kleiner Ort mit ca. 1000 Einwohnern in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Für einen kurzen Abendspaziergang hat es dann noch gereicht.
Und wenn man dann bei 1° Grad zurück in den Camper kommt, ist es gefühlt auch gleich viel wärmer.
Neben der für mich ungewöhnlichen blauen Weihnachtsbeleuchtung fand ich die Fronten der kleinen Läden wie eine Reise in vergangene Zeiten.
Auf den Straßen von Le Donjon war nicht viel los, aber wenn doch ein Auto vorbeikommt sollte man möglichst auf dem Gehsteig bleiben.
Tatsächlich gab es hier auch einen kleinen Tauschbuchladen zur Selbstbedienung.
Hauptsächlich befüllt mit französischen Schmonzetten sowie einer deutschen Ausgabe über Handlesen in zweifacher Ausführung. Ich habe aber für mich nichts passendes gefunden.
Diese Typo <3
Diese Tür! Die Farben! Insgeheim hätte ich vielleicht auch gerne eine Bürotür mit einem geschmiedeten “@”-Zeichen daran.
Besinnliche Stille. Bei der Aufnahme dieses Bildes ist es nur einige Tage vor Weihnachten. Am nächsten Tag sind wir von Le Donjon weiter über die A75 Richtung Mittelmeerküste.
Endlich Sonne!
Einer der schönsten Momente auf der Reise war, als nach wochenlangem Nebel in Deutschland und Frankreich etwa eine Stunde hinter Clermont-Ferrand endlich der Himmel aufriss und wir von der Sonne geblendet wurden.
Schon zwei Wochen vor der Abreise habe ich fast täglich die Temperaturen verglichen. Und einer meiner Lieblingssätze war: “Wenn wir erst mal im Süden sind, haben wir jeden Abend zwei Stunden mehr Sonne.”
Kurz vor der Fahrt haben wir den Weihnachtsklassiker “Der Grinch” aus dem Jahr 2018 angeschaut und witzigerweise haben an dem Film ja sehr viele Franzosen mitgearbeitet.
Abgesehen davon, dass ich die Animationen des Films sehr gut finde, habe ich auf der Fahrt durch Frankreich in jedem Dorf Whoville und jeder Burg neben dem Dorf das Zuhause des Grinchs gesehen. Das geht dich sicher nicht nur mir so, oder?
Aus der Ferne gefällt mir der Schnee sehr gut, sieht richtig nett aus. Zuhause hatten wir tatsächlich auch ein paar Tage Schnee, allerdings freue ich mich schon auf Sonne und Palmen.
In Frankreich lohnt es sich meist an jeder Raststätte nach einem Bauwerk in der Nähe Ausschau zu halten. Es gibt eigentlich überall etwas Spannendes zu entdecken.
Auf den Spuren von Gustave Eiffel
Wie in unserem Fall das Garabit-Viadukt, eine Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1884, die über die Truyère führt.
Gebaut wurde sie unter der Leitung von Gustave Eiffel, der nur 5 Jahre später sein bekanntestes Projekt eröffnen konnte – den Eiffelturm.
Für Filmfans interessant: hier wurde auch der Film “Treffpunkt Todesbrücke” bzw. “Cassandra Crossing” aus dem 1976 gedreht.
Wanderwege erkunden
Unser nächster Stop war in der Nähe des Château de Sévérac. Während ich mir die kleinen Steinhütten ansah und mir die Beine vertrat, konnte man die Burg nur aus der Ferne betrachten. (Natürlich kann man auhc hinwandern oder einfach hinfahren).
Beachtlich ist jedoch, dass dieser kleine Ausflug fußläufig von der Raststätte an der A75 zu machen ist. Hier liegt auch der Startpunkt eines Wanderwegs, der ca 1 Stunde Wanderung (3 km) mit 50 Höhenmetern bietet.
Der “Le Sentier du Berger” bzw. Hirtenweg ist im Sommer und Winter zugänglich. Ich jedoch habe mich eher bei den Figuren aufgehalten.
Andenken kaufen – lieber abseits der touristischen Orte
Ein heißer Tipp ist noch die Raststätte selbst, die auch eine Abteilung für regionale Spezialitäten hat wie Lederprodukte, Schinken, Wurst, Käse, Marmelade, Geschirr und vieles mehr.
Entweder man bringt ein dickes Portemonaie mit oder kommt nur zum schauen vorbei. Das lohnt sich alle mal!
Gefertigt sind die Figuren auf der Wiese wie Schafe und Hütehunde aus alten Metallteilen und würden auch gut in einen Industriepark passen.
Im Hintergrund sieht man sehr gut das Château de Sévérac. Hier lebte Gloriande de Lauzièrs-Themines, eine adlige Hugenottin, die von ihrem Mann aus Eifersucht ermordet wurde und angeblich noch in dieser Ruine spukt.
Die ganze Story gibt es bei Wikipedia – mit allen Details. Dagegen kann GZSZ aber einpacken.
Tschüss Frankreich – hallo Spanien
Diese Sonnenuntergänge bereiten uns schon auf den Frühling vor.
Die Luft wird wärmer, wir haben die französisch-spanische Grenze hinter uns gelassen.
Unser nächster Stop ist Sant Gregori in Katalonien. Da wir bisher sehr gut durchgekommen sind, bleiben wir hier tatsächlich zwei Nächte.
Vom Stellplatz am Ortsrand aus machen wir kleine Wanderungen entlang einem ausgetrockneten Flussbett oder in den Ort hinein, um uns beim örtlichen Supermarkt zu verpflegen.
Der Naturwanderweg in Sant Gregori ist eben und gut markiert.
Die Sonne und Farben der Natur sind ein schöner Kontrast zur Autobahn. Neu für uns ist, dass mittlerweile fast alle Autobahnen in Spanien mautfrei sind.
Kleiner Steinweg über das verbleibende Wasser des Flussbetts.
Auf der anderen Seite kommen Jogger und kleinere Wandergruppen entgegen.
Gas in Frankreich und Spanien
Gekocht und geheizt haben wir bisher immer mit unserem Gas. Dieses sorgt auch für das heiße Wasser und die Dusche im Camper.
Was genau man beachten sollte beim besorgen der passenden Gasflaschen, der Adapter für andere Länder und dem Befüllen von dafür geeigneten Flaschen wir Thomas demnächst berichten.
Ich nehme euch im nächsten Beitrag mit auf einen Platz, den wir schon von unserer letzten Reise kannten und der uns über die Weihnachtstage und Silvester Afrika ein kleines Stückchen näher brachte..
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