Den Tisch richtig decken? Finde hier 7 goldene Tipps

Den Tisch richtig* decken – mit Tipps und Tricks

Schritt 1: Die Farbpalette

Beachte nicht nur den Anlass, sondern auch die Jahreszeit, wenn Du an das Geschirr, die Textilien und weitere Dekoration für den gedeckten Tisch denkst. Was wird es zu essen geben, wie wird die Stimmung sein?

Farben können besonders die Stimmung beim Essen sehr stark beeinflussen. So kann viel weiß mit nur einer sparsam eingesetzten Kontrastfarbe sehr edel und elegant wirken.

Möchtest Du aber ein Fest wie eine Hochzeit oder eine Taufe feiern, die nicht unbedingt konventionell sondern eher wie eine lockere Party geplant wird, dann können ruhig verschiedene Farben „auf den Tisch“ kommen. Im wahrsten Sinne des Wortes!

Im Sommer wirken viele bunte Farben, die sich vielleicht auch in den Sommersalaten oder gegrilltem Gemüse wiederfinden harmonischer. Im Winter hingegen kannst Du die Stimmung gut auffangen, indem Du satte und kräftige Farben wählst, die etwas abgetönt eine tolle Harmonie erzeugen.

Schritt 2: Die Gäste

Die Auswahl der Gäste zu einem Fest ist eine sehr persönliche Angelegenheit und kann sich auch auf die Wahl der Dekoration und des Geschirrs auswirken. Wen hast Du eingeladen? Natürlich möchtest Du, dass sich alle Gäste wohlfühlen.

Womit beschäftigen sich Deine Gäste beruflich? Ein Kreis aus Kreativen wird sich sicherlich mit einer riesengroßen Papiertischdecke wohlfühlen, auf der sich jeder Gast mit einer Zeichnung verewigen kann. Die Stifte einfach auf dem Tisch verteilen.

Kleine ungewöhnliche Accessoires können einen großartigen Gesprächseinstieg bieten. Zum Treffen mit den ehemaligen Klassenkameraden etwa wären kleine Miniaturbilderrahmen mit Bildern von damals ein toller Aufhänger für erste Gespräche.

Auch die geerbte Weihnachtsdekoration kann ein schöner Gesprächsaufhänger sein und gibt einem Fest die Geschichte einer persönlichen Tradition.

Natürlich muss es nicht immer so ausgefallen sein. Eine schöne Mischung aus den Lieblingsblumen der Anwesenden in kleinen Sträußen auf dem Tisch ist natürlich ebenfalls eine tolle Geste.

Pro-Tipp: Wer meckert, wird beim nächsten Mal nicht eingeladen. 😉

Schritt 3: Einfachheit siegt!

Halte unnötigen Aufwand möglichst gering. Das ist einer der besten Tipps, die ich mir selber immer geben kann. Ich stehe überhaupt nicht auf Vorbereitungsstress.

Für eine schöne Idee, wie einen großen Strauß Blumen fahre ich mit dem Rad aber gerne zu dem einen kleinen Floristen, der genau weiß, was ich möchte.

Wenn es aber darum gehen sollte, eine komplette aus 60 Einzelteilen bestehende Tischdekoration bewaffnet mit Schneidmaschine, verschiedenen Stanzformen und Heißklebepistole zu basteln. Ja, dann muss ich leider passen.

Auch mit einem Service aus Naturtönen und einer Tischdekoration, die absolut unbunt ist, kann eine schöne Stimmung erzeugt werden.

Schritt 4: Die Beleuchtung

Licht kann die Stimmung unterstützen – aber auch gegen eine Stimmung arbeiten. Man denke nur an das helle Licht im Büro oder in öffentlichen Gebäuden. Hier wird einem nie nach einem romantischen Abendessen sein. Und nicht ohne Grund heißt es ja schließlich auch „Candle-Light-Dinner“.

Wenn neben einem Essen noch ein gemütlicher Ausklang des Tages bis in den Abend geplant ist, empfehle ich, einfach auf unterschiedliche Lichtquellen zu setzen.

Kerzen auf dem Tisch sorgen immer für einen festlicheren Charakter, auch wenn sie für die Ausleuchtung nicht unbedingt gebraucht werden.

Während des Essens sollte es nicht zu dunkel sein. Ideal ist dabei eine Lampe über dem Esstisch, die sich auch in der Helligkeit verstellen lässt zum Beispiel über einen Dimmer.

Wird es dann gemütlicher, wechselt man vielleicht auch vom Tisch auf Sofas und Sessel in einen anderen Wohnbereich, wo es idealerweise gleich mehrere Lampen gibt, wie Tischlampen oder Stehlampen, die den Raum ausreichend ausleuchten und die gemütliche Stimmung unterstreichen.

Schritt 5: Vorbereitung ist das A und O

Stress kann wirklich keiner gebrauchen. Auch ich nicht – daher bin ich ein Fan davon, alles vorzubereiten, was sich vorbereiten lässt und das gern auch am Abend vorher.

Ich überlege genau, welches Geschirr ich benutze und kann dann nämlich nochmal in Ruhe nach der Sauciere forschen, die ich mit wenig genutzten Utensilien separat aufhebe.

Ich empfehle auch, im Vorfeld mal das Geschirr zu stellen. Passen die Teller und Vasen so, wie sie sollten und gibt es immer noch ausreichend Platz für die Käseplatten und den Hauptgang?

Lädt man zum Beispiel eine größere Runde als sonst ein, kann es helfen statt einem großen Drei-Gänge-Menü mit riesigen Schalen auf dem Tisch eine Alternative zu finden.

Reicht der Platz für 30 Leute zwar soweit, dass alle an dem Tisch sitzen können, dann aber keine Terrinen und Schalen mehr unterkommen, kann ein alternatives Menü von Vorteil sein.

Wie etwa das typisch spanische „Pica pica“ (Entrantes a Picar – Die typischen Tapas gibt es eigentlich als Vorspeise zum „aufpicken“).

Hier werden viele Leckereien in kleinen Schalen oder auf Frühstückstellern auf der Tafel verteilt und man kann von allem etwas nehmen. Keine Angst: Auch bei diesem Vorspeisenbuffet, das direkt auf der Haupttafel aufgebaut wird, werden alle satt.

Eine andere Alternative für Feste wie Taufen oder Hochzeiten ist, dass man einfach ein oder zwei Arbeitskolleginnen oder Bekannte fragt, ob sie aus reiner Freundlichkeit bereit wären, auszuhelfen.

Auf diese Weise kann man auch umfangreiche Tafeln bewirten, ohne Hektik aufkommen zu lassen. Suppenteller werden auf dem Tisch platziert und jeder nimmt sich selbst. Hauptgang und Nachspeise werden in der Küche auf die Teller gebracht und aufgetragen.

Schritt 6: Eine Menükarte wie im Restaurant

Etwas Humor darf sein. Darum kann man auch einfach mal eins obendrauf setzen, wenn man das Menü wie in einem kleinen Bistro präsentiert.

Vergesst spießige Menükarten wie von anno tuck, sondern schnappt euch einfach ein weißes Blatt Papier und einen Edding und los geht’s.

Derjenige aus der Familie mit der schönsten Handschrift bringt die verschiedenen Menüpunkte auf’s Papier.

Natürlich kann man hier auch die empfohlenen Getränke mit aufschreiben oder einfach die beiden „Hausweine“ – das werden dann die beiden Lieblingsweine der Gastgeber sein.

Das Menü darf gerne mit Washi-Tape an die Wand geheftet werden oder mit einem kleinen Topf Basilikum und einem Metallspieß (die mit dem Schnörkel oben dran) ganz locker auf dem Tisch drapiert.

Schritt 7: Nur noch 5 Minuten bis es losgeht – jetzt bitte entspannen!

Es ist absolut in Ordnung, noch nicht perfekt fertig zu sein, wenn die ersten Gäste kommen. Umfangreiche Dinge sollten schon so weit sein, dass man nicht die erste halbe Stunde des Festes in der Küche verbringt.

Wenn aber die ersten Gäste noch gebeten werden, ein paar Dinge auf den Tisch zu stellen geht das absolut klar und gleichzeitig haben Gäste ein gutes Gefühl, mitmachen zu dürfen, wenn sie Dir zur Hand gehen können.

Den Tisch richtig decken

Tipps für die Möchtegern-Profis

Manchmal möchte man einfach gerne ein Profi sein… Kleine Tipps für alle, die mit dem Besteck immer durcheinander kommen: Merke, man arbeitet sich beim Besteck immer von außen nach innen vor.

  • Das Desert
    Da das Dessert meist die Krönung des Menüs ist, leigt das Dessertbesteck quer über dem Teller.
  • Der Hauptgang
    Das Besteck des Hauptgangs liegt direkt neben dem Teller: Das Messer rechts und die Gabel links, dann das Besteck der Vorspeise oder des Mittelgangs (z.B. des Fischgangs) – auch hier MesseR rechts und GabeL links.
  • Die Suppe
    Die Klingen der Messer zeigen immer zum Teller. Wird eine Suppe vorab serviert, liegt der Löffel dazu rechts neben den Messern.
  • Buttermesser und -teller
    Links neben den Gabeln kann bei Bedarf ein kleiner Teller mit einem kleinen Buttermesser platziert werden, damit kann man sich das Brot zur Suppe buttern.
  • Der Mittelgang: Salatteller
    Oberhalb davon wird der Salatteller platziert (der mit dem Besteck zum Zwischengang verspiesen wird).
  • Die Servietten
    Einfach und wirkungsvoll: Einmal in geschlossener Form diagonal falten (von der geschlossenen Spitze zu den offenen Ecken) und locker auf dem Platzteller oder dem Hauptspeisenteller platzieren.
  • Dein Geschmack
    Ich finde es schön, wenn das Besteck mit bedacht eingedeckt ist – ob das nach den Regeln von Knigge ist macht da wenig aus. Warum nicht einfach mal ein wenig unkonventionell an das Thema gehen – wie auf dem Fotos zu sehen ist!

*Richtig oder falsch gibt es hier nicht. Ich habe Tipps gesammelt und Ideen zusammengetragen. Es gibt nach Knigge ein paar Vorschriften, aber ich kenne nur die eine: Habt Spaß beim Essen!