Vergangene Woche hatten wir Besuch von meinem Bruder samt Frau und unserem Neffen. Was gibt es da Schöneres, als warm eingepackt an der Ostsee spazieren zu gehen? Besonders, wenn man einem fast Dreijährigem ausreichend Bewegungsfreiheit geben möchte? Eben!
Also ließen wir uns auch von der Aussicht auf Nieselregen nicht abbringen und packten einfach ein paar Schirme mit ein (die aber nicht weiter zum Einsatz kamen) und machten einen kleinen Familienausflug an den Strand der Lübecker Bucht.
Spaziergang an der Lübecker Bucht mit Überraschungsbesuch
Gestärkt vom Frühstück machten wir uns also auf den Weg nach Scharbeutz – und sollten hier eine wundervolle Überraschung erleben! Nachdem wir durch Pfützen gewatet waren, einige Reiter beobachtet haben und ein paar schöne Steine entdeckt haben kam uns ein aufgeregtes Paar entgegen.
“Gehen sie hier runter, dann sehen sie etwas, was es sonst nur alle 50 Jahre zu sehen gibt!” Wir wurden natürlich neugierig und fragten nach. Eine Robbe solle dort drüben am Strand ihr Schläfchen halten. Wahnsinn! Eine echte Robbe an der Ostsee? Wir kannten diese nur von der Nordsee und setzten unseren Spaziergang zügig fort.
Man achte auf die Menschenmasse in Hintergrund des nächsten Bildes.
Robben sind in der Ostsee auf dem Vormarsch
Schließlich wollten wir dieses Naturereignis auf keinen Fall verpassen! Bei meinen späteren Recherchen fand ich heraus, dass die Robbe das größte Raubtier Deutschlands ist und 100 Jahre als ausgestorben galt. Spannend!
Da die Robbe somit relativ gefährlich werden kann, sollte man ihr nicht zu Nahe kommen. Besonders Hunde aber auch Menschen könnte sie beißen und dadurch schwer verletzen. Somit müssen Hunde in der Nähe strickt an die Leine und man darf nicht näher als 50 Meter an die Robbe ran.
Robben erobern sich derzeit neue Lebensräume an der Ostsee und damit sie auch ausreichend Ruhe für eine Rast finden, darf man ihnen eben außer per Zoom nicht wirklich näher kommen.
Dafür hat doch jeder Verständnis, wer wird schon gerne geweckt, wenn man sich für ein gemütliches Schläfchen zurückgezogen hat? Eben.
Trotzdem winkte uns die Robbe zwischenzeitlich ganz lässig zu.
Bereits seit ein paar Jahren vermehren sich immer mehr Robben in Ostsee-Nähe, was nicht alle so toll finden wie ich. So gibt es zum Beispiel hin und wieder problematische Situationen mit Fischern.
Ich hab einen anschaulichen Film vom WMF zu diesem Thema gefunden, der aus dem Jahr 2012 stammt, aber noch aktuell ist.
Hin und wieder hat die Robbe schon noch von ihrem Schläfchen aufgeschaut und sich wahrscheinlich gewundert, warum wir alle brav hinter der imaginären 50-Meter-Linie gewartet haben und Fotos von ihr gemacht wurden.
Die Robbe – eine entspannte Begegnung
Die meiste Zeit lag die Robbe jedoch auf der Seite und hat sich ausgeruht – was ja auch der Sinn ihres Zwischenstopps war.
Einige kreisende Möwen konnten sie ebenso wenig stören wie wir. Das Meeresrauschen ist eben die perfekte akustische Untermalung für ein entspanntes Nickerchen.
So wollten wir das schläfrige Tier auch nicht weiter stören und machten uns wieder auf den Weg unserer kleinen Wandertour.
Unser Neffe fand alles um ihn herum, was man direkt anfassen konnte einfach wesentlich interessanter. 🙂 Kurzer Hand wurden Fragen geklärt: Wie schmeckt eigentlich Schnee? Wie weit kann man nassen Sand werfen und wie tief kann ich in Pfützen versinken?
Bald nach dieser coolen Begegnung haben wir dann den Rückweg zum Auto angetreten – auch um das Kind in trockene Sachen zu bringen und uns selbst mit heißen Getränken Zuhause wieder aufzuwärmen.
So, dass war mal wieder ein kleines Abenteuer – diesmal von der heimischen Ostsee. Und wenn euch diese Anekdote gefallen hat, dann seid doch auch beim nächsten Mal wieder unser Publikum.
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Alle Fotos: © Travelfriend.de
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