Philippinen: Meine wunderbaren Reisebegegnungen

Wunderbare und schöne Begegnungen auf Reisen machen den Aufenthalt in einer fremden Stadt oder einem fremden Land erst zu etwas ganz Besonderem.

Auch wenn wir uns an die Anreise-Hektik, die vielen (!) Verspätungen und andere Absurditäten kaum noch erinnern, ist es doch so, dass wir uns an die schönen Momente mit neuen Menschen immer erinnern können. Zugegeben erinnern wir uns an die schlechten natürlich auch. 😉

Bianca fragt auf ihrem Blog lebedraussen.de in ihrer Blogparade: Welche Begegnung war für dich besonders und warum? Und ich muss gestehen, dass ich verschiedene Begegnungen hatte, wobei mir eine besonders im Kopf hängen geblieben ist.

Es war vor ein paar Jahren, als ich auf den Philippinen war. Von dem Phänomen “Ladyboy” hatte ich bis dahin schon gehört, kannte die jungen Männer, die sich wie Frauen kleiden bis dahin nur aus dem Fernsehen.

Besonders nachts hatte ich viele Frauen gesehen, die eigentlich Männer waren. Bei einigen war ich mir nicht so sicher, ob Mann oder Frau vor mir stehen. Sie sehen so wunderhübsch aus in ihren Kleidern und sind so bezaubernd geschminkt.

Oftmals gab es die ganze Klarheit dann auf der Toilette im Restaurant oder der Bar. So sind oftmals die Wände in den Kabinentoiletten nicht so hoch wie in Europa, sondern enden auf der Höhe, dass man im Stehen den Scheitel des Kabinennachbarn im Stehen noch gut sehen kann – als europäische Frau von 1,75 m zumindest.

Nicht selten kam es vor, dass ich so gerade die Tür der Kabine geschlossen hatte und neben mir das Klack-Klack-Klack von Stöckelschuhen hörte und wie automatisch in die Richtung schaute. Neben mir war jemand in der Kabine und pinkelte – aber im Stehen.

Reisebegegnungen auf den Philippinen

Nun ist es so, dass die meisten philippinischen Toiletten nach dem Prinzip “bring-dein-eigenes-Klopapier-mit” funktionieren und ich manchmal einfach nicht aufgeben wollte, gerade wenn es früher am Abend noch Klopapier gab. So schaute ich an diesem einen Abend in der Tikkitakka-Bar in alle Kabinen, aber nix da!

So fragten mich zwei nette Lady(boy)s, was ich denn suchen würde und ob sie mir helfen können. Tatsächlich kannten sie den Mann, der für Nachschub sorgte und wir kamen ins Gespräch. Sie sagten, die Livebands sind super hier, aber später solle ich auf jeden Fall noch zum Tanzen bleiben, dann rockt der Laden so richtig.

Sie freuten sich richtig darauf und schminkten sich fleißig nach. Ich ging wieder zurück zu unserem Tisch, wo mein Freund und unsere Freunde auf mich warteten und etwa eine Viertelstunde später kamen die beiden Ladyboys an unserem Tisch vorbei und riefen mir im Vorbeigehen zu: Bis später dann – es wird sicher super!

Erst als mich drei fragende Gesichter anschauten, erzählte ich ihnen von meiner Begegnung auf der Toilette – wo übrigens ein Schild angebracht ist: Bitte nicht im Stehen pinkeln! – Allerdings auf der Damentoilette. 😉

Der Abend endete übrigens noch Hangover-mäßig mit einer herausgerissenen Duschvorrichtung und einem gefluteten Hotelzimmer, aber das ist eine andere Geschichte.