Big City Love: Kleine Wohnung optimal einrichten

Es gibt verschiedene Gründe, sich für eine kleine Wohnung zu entscheiden. Als Zweitwohnung für Pendler etwa oder einfach aus dem Grund, weil die Mieten in vielen begehrten Städten einfach so absurd teuer sind, dass man – möchte man im Sommer doch auch mal in den Urlaub fahren – keine Lust verspürt, sein komplettes Gehalt in die Miete zu investieren.

Ganz gleich, welcher Weg einen in die schnucklige, aber auch kleine Wohnung gebracht hat – es gibt mindestens ebenso viele Wege, hier glücklich zu werden. Also auf wenigen Quadratmetern meine ich. Sich hier ein Zuhause einzurichten ist meist sogar einfacher als in loftähnlichen Riesenwohnungen. Man muss nur wissen wie. Viele Wohnblogger beschäftigen sich mit der Frage nach der optimalen Lösung für eine kleine Wohnung wie etwa Stefanie vom Blog kleinraumwohnung.com, die insgesamt 11 Blogger nach ihren Geheimtricks gefragt hat.

Kleine Wohnung einrichten: so geht’s

Stauraum im Kleiderschrank - Schlafzimmer

Schritt eins ist fast wichtiger als alles andere: Die richtigen Dinge weglassen. Nichts ist nerviger als der vergebliche Versuch, zu viel Kram auf zu wenig Quadratmetern unterzubringen. Da hilft nur eins. Ehrlich zu sich sein: brauche ich wirklich all diese Dinge jederzeit IN meiner Wohnung? Wenn nicht: raus damit! Das bedeutet nicht, gleich alles zu entsorgen oder zu verschenken.

Häufig lohnt es sich, umzudenken. Ist das kleine Apartment eine Zwischenlösung für während des Studiums oder ein kurzfristiges Engagement/Job in einer Stadt gedacht, kann man sicherlich die meisten Sachen in der Hauptwohnung oder bei den Eltern belassen (Hallo, Mutti!).

Freunde von mir verleihen ihre Möbel gerne auch untereinander. Das kann auch der erste Schritt sein, um bestimmte Möbel abzustoßen, die man dann nach ein oder zwei Jahren schon ganz vergessen hatte. Nach einer gewissen Zeit ohne den dicken Sessel fällt es einem nämlich gar nicht mehr so schwer, diesen bei eBay zu verkaufen oder an die Freunde zu verschenken.

Du hast Möbel, bei denen wäre sogar ein Verzicht für ein paar Monate undenkbar? Bingo! Genau das macht unsere Lieblingsmöbel aus! Diese guten Stücke dürfen natürlich auch in der kleinen Wohnung nicht fehlen. Überraschenderweise sind besonders wichtige Dinge gar nicht die fette Stereoanlage, für die man mit Anfang Zwanzig so wahnsinnig gespart hat sondern eher Sachen wie die Kuscheldecke von Oma, die selbst beim Wandern mit Zelt ihr Plätzchen finden würde.

Ist der Hausrat auf das Wesentliche reduziert, lohnt es sich in einer kleinen Wohnung wichtige Nischen und Ecken zu begutachten: Vor jedem Einzug sichte ich als erstes Bad, Küche und die ich nenne es mal „Lampensituation“. Wo soll welche Lampe zum Einsatz kommen, was fehlt?

Noch vor dem Umzug macht es Sinn, Lampen und Leuchtmittel zu besorgen, die genau dort anmontiert werden, wo sie hingehören. Im Umzugsstress ist hierfür meist keine Zeit und ein Baulicht, das am Umzugstag mit „die tauschen wir später dann noch aus“ kommentiert wird, hängt dort bis zum Auszug – versprochen!

Auf die richtige Beleuchtung kommt es an

Gerade in kleinen Wohnungen ist die richtige Beleuchtung wichtiger als man denken mag. Mit Lichtschläuchen, die auf Regalen verlegt werden und einer Mischung aus indirekten und direkten Lichtquellen kann eine kleine Wohnung größer wirken als sie eigentlich ist.

Bei der Verteilung der Möbel wäre es optimal, pro Wand nur ein Möbelstück zu stellen. Besonders verschiedene Schränke, die nebeneinander gequetscht werden, so dass sie gerade so in die Nische passen lassen den Raum kleiner erscheinen, als er ist und rauben ihm den Platz zum atmen.

Stauraum ist in der kleinsten Ecke

Besser: Investiere in Möbel mit mehreren Funktionen: Einer Schlafcouch oder einem Bett mit großen Schubladen (falls mehr Stauraum benötigt wird – etwa für Handtücher, die nehmen sowieso immer wahnsinnig viel Platz weg).

Vermeide offene Regale, wenn du diese als Stauraum nutzen möchtest. Besser sind Boxen, die genau in die Regalfächer passen. Für Bücher empfiehlt sich: nutze den Platz, den du hast! Du hast ein kleines Altbauapartment ergattert? Super! Kaufe dir einige schöne Regalbretter und lasse diese unter der Decke umlaufend anbringen.

Dein Wohnzimmer hat eine ungenutzte Nische? Umso besser: Lass die Regalbretter im Baumarkt auf die exakte Breite der Nische zusägen und baue diese ein, sodass eine Art Regal in der Wand entsteht. Hier kannst du deine Bücher nun einsortieren, ohne dass der in kleinen Wohnungen so kostbare Platz verschwendet wird. Für den Platz unter der Treppe bieten sich Kommoden oder Bänke an, je nachdem ob man Stauraum oder Platz zum Schuheanziehen benötigt.

Wo wir schon beim Thema sind: Setze auf Regal und Schränke, die genau auf die Wand angepasst sind. Sprich also: Idealerweise finden Einbauregale oder Schränke hier selbst den verstecktesten Winkel und nutzen Räume bis auf den letzte Millimeter aus, bis unter die Decke oder über die komplette Wandbreite.

Da sie meist vom Schreiner extra angefertigt werden, ist es oftmals günstiger, auf Regale und Schränke aus dem Möbelhaus zurück zu greifen. Ordentliches Messen lohnt sich also, da bei der Anschaffung einiges gespart werden kann. Klassische Bücherregale haben die Möglichkeit, mit einem Aufsatz die komplette Räumhöhe zu nutzen und auch bei Kleiderschränken gibt es häufig Modelle mit verschiedenen Tiefen und Höhen des Schrankes.

Nutze die Wände in Bad und Küche

Alles, was du jeden Tag benutzt kann ruhig offen zu sehen sein. So geht alles schneller: schminken, kochen, schreiben, handwerken – ganz gleich, was du jeden Tag machst. Du musst dann nicht alles suchen und kannst fast blind agieren. Nutze hierzu auch die Wände, denn in kleinen Wohnungen ist Bodenplatz Mangelware.

Mit Stangen und Haken (die gibt es in verschiedenen Stilen von modern bis retro) sowie passenden Einsätzen kommt alles gut zur Geltung und gleichzeitig wird deine Persönlichkeit in der Wohnung zum Ausdruck gebracht.

Mit der passenden Deko aus einer kleinen Wohnung ein Zuhause machen

Und zu guter Letzt kannst du dich um die deko kümmern. Denn wer sagt denn, dass dafür kein Platz in einer kleinen Wohnung sei? Sicherlich findet sich noch eine nackte Wand oder ein leerer Tisch.

Mein Tipp: Frische Blumen und wechselnde Fotos – gerne an einem gespannten Stahlseil aufgehängt können regelmäßig ausgetauscht werden und bringen etwas Leben in die Wohnung.

So, dir kribbeln schon die Finger und du weißt schon genau, mit welchem Zimmer du anfangen möchtest? Dann los! Auf geht es ans Ausmisten, Umräumen und Dekorieren. Viel Spaß!

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