Geschirr: Kirstie van Noort erschafft Porzellan mit Potential

Ich bin ein Junkie. Jetzt ist es raus, sobald ich etwas sehe, was mir gefällt, möchte ich es anfassen.

Die Struktur und Oberfläche betasten gehört bei mir zum Anschauen dazu. Ein Graus war es daher früher für mich schon immer wenn der Spruch kam: Geguckt wird mit den Augen.

Naja, was soll ich sagen? Ich gucke auch heute noch mit den Händen. 😉

Dazu gehört auch Geschirr, wie etwa dieses ganz besondere von Kirstie van Noort.

Kurz vorweg: Es gibt das schöne, weiße, edle, perfekte Geschirr, das man nur an hohen Feiertagen aus dem Schrank zieht.

Lieblingsstücke von Kirstie van Noort

Es gibt die tägliche IKEA Kollektion, bei der man keine Träne weint, wenn ein Teil beim Ausräumen des Geschirrspülers auf die Fliesen knallt (okay, außer bei limited Editions…) und es gibt einzelne Teller und Tassen, die Lieblingsstücke, die ganz besonders sind.

Die man selbst vielleicht vor vielen Jahren einmal per Hand getöpfert hat.

Oder, die ein Geschenk waren und in denen man die Struktur des Tons sehen kann.

Die rauhe Innenfläche wurde eventuell lasiert. Ein solches Lieblingsstück kann auch aus der Kollektion von Kirstie van Noort stammen.

Ton – Material mit Tradition

Die junge Niederländerin – Jahrgang 1986 – sieht Design als einen Prozess, als eine Möglichkeit, die Geschichte hinter einem Material kommunizieren zu können. Und wer ihre Forschungsarbeiten sieht, der weiß wie es sich anfühlt, kalten Ton in der Hand zu halten und diesen mit etwas Wasser zu formen.

So einfach und doch so ausgeklügelt

Dass der Ton gebrannt werden muss und lasiert und nochmal gebrannt und man nie genau weiß, ob die Schale nicht zerbricht und man eigentlich sehr viele Prototypen fertigen müsste und auch viele Durchgänge braucht, um Farbe und Ergebnis zu optimieren.

Das hat mich selbst als 12jährige fast verrückt gemacht – aber soviel nur am Rande. 😉

Studien-Reisen nach Cornwall und Japan gehören dazu

Neben ihren Erfahrungen mit dem Material selbst geht Kirstie van Noort noch einen Schritt weiter und reist nach Cornwall oder Japan, um an diesen Orten nach Erden und Farben für ihre Kollektionen zu forschen.

Die Ergebnisse ihrer Studie zieht sie in die Gestaltung mit ein und lässt so die Tradition des Produktes wieder lebendig werden.

Lies hier noch mehr über Kirstie van Noorts Arbeiten.