Frankreich und Spanien mit Hund bereisen – Reisebericht Teil 2

Nachdem wir ja vor laaanger Zeit über unsere Campingtour durch Deutschland und die Schweiz berichtet haben kommen wir nun zum zweiten Teil. Unser Zwischenstopp in Luzern bot uns die Gelegenheit, einen Teil unserer Familie zu besuchen, den wir viel zu selten sehen. Daher war das natürlich besonders schön. Auch Maggie unser Oma-Beagle war das erste mal selbst in der Schweiz.

Die Reise ist schon so lange her und soll nicht nur allen ein bißchen das Fernweh nehmen, die wie wir auf jede Reise in Corona-Zeiten verzichten. Sondern auch gleichzeitig soll dies eine Hommage an unsere verrückte Beagle-Dame sein, die vor kurzem ihren letzten Gang über die Regenbogenbrücke angetreten ist.

Impfungen für den Hund

Es ist im Nachhinein wirklich faszinierend wie offen Maggie für unsere Reisen war. Bei jedem neuen Platz, an dem wir gehalten haben hat sie immer neugierig den Kopf aus der Tür gestreckt und die Gegend erkundet. Falls ihr mit eurem Hund nach Frankreich oder Spanien reist, solltet ihr vorher beim Tierarzt die Impfpasslage checken lassen. Wir haben das nämlich nicht gemacht, was in unserem Fall nicht weiter schlimm war, aber sicher ist sicher. Wir haben im Impfbuch geschaut und online recherchiert, dort fanden wir keine Hinweise. Aber unser Tierarzt wies uns nach der Rückkehr auf die Gefahren der Leishmaniose hin, die durch Sandmücken übertragen werden und für eine fortwährende Infektion sorgt.

Aber ich springe. Nochmal kurz ein Wort zu unserer “Verfassung”: Es ist Ende März und der Winter steckt uns noch ziemlich in den Knochen. Obwohl wir die Chance hatten, in der Schweiz nochmal “auf den Berg” zu gehen, lehnten wir dankend ab. Denn uns war wirklich nicht mehr nach Schnee und klirrender Luft. Wir wollten ins Warme – am besten jetzt gleich.

 

Hallo Frankreich!

Also ging es schon bald weiter. Bis nach Frankreich. Um genau zu sein schafften wir es einfach nur gerade mal so über die Grenze, denn am Genfer See war es so schön, dass wir nicht einfach sofort weiterfahren wollten. Dank der App “Park 4 Night” fanden wir einen herrlichen Stellplatz direkt am See. Die Adresse lautet: France 74200 Anthy-sur-Léman, 24 Rue du Lac. Es ist ruhig, schön und es gibt nur wenige Stellplätze, aber wir haben Glück.

Hier machte ich mich zu Fuß zum Supermarkt auf. Es gab ein kleines Shoppingviertel fußläufig zu erreichen mit eher industriellem Charme. Aber was macht man nicht alles, um Ersatz für die kaputte Bodum zu schaffen. Außerdem liebe ich es ebenso wie Maggie neue Orte zu Fuß zu erkunden. Dabei sehe ich das kleine Zentrum mit seinen alten Wohnhäusern, komme an der Schule vorbei, wo einige Mütter ihre Kinder in Empfang nehmen. Beim leichten Anstieg komme ich schon ein bisschen ins Schwitzen.

Auvergne-Rhône-Alpes

Die Sonne scheint, es ist einfach sehr schön. Länger als 48 h darf man hier nun leider nicht am Stück stehen. Thomas würde gerne noch länger bleiben, aber ich möchte weiter. Also geht es nach zwei Tagen weiter nach Grane zur Domaine Distaise, einem französischen Campingplatz. Oder eher gesagt einem kleinen Bauernhof mit Hofverkauf, grüner Wiese, schnuckeligen Ferienwohnungen und Duschanlagen.

Jetzt kommt langsam wirklich Ferienstimmung auf. Es ist warm – T-Shirt-Wetter, es gibt französische Salami, hauseigenen Ziegenkäse, Wein, Oliven. Ja, man merkt, Reisen sind für mich auch immer kulinarische Ausflüge. Der Empfang ist sehr herzlich und ich freue mich, dass ich mich auf Englisch verständigen kann, denn mein Französisch ist gnadenlos eingerostet. Nunja, Bonjour und Merci kriege ich noch hin.

Hier bleiben wir zwei Nächte. Tagsüber spazieren wir hinter dem Hof entlang und entdecken einen kleinen Bachlauf mit Wasserfall. Maggie macht das Stöbern auch Spaß aber wir vermissen das Meer und ziehen weiter. Vorbei an Avignon, NÎmes und Montpellier geht es nach Perpignan. Hier gibt es einen Stellplatz in Argelès-sur-Mer, den wir suchen und auch finden. Mit 14 habe ich hier mit der Familie meiner Freundin einen unvergesslichen Urlaub verbracht und wir haben wochenlang Sonne und Strand genossen.

Doch die Enttäuschung ist groß: der von Park4Night empfohlene Platz ist nicht verfügbar. Die App wird durch die Nutzer gepflegt und manche Plätze, die sich sicher für eine Übernachtung anbieten sind manchmal nur einfache Parkplätze. So wie dieser hier und der Betreiber hat den Campern eine Schranke auferlegt. Im wahrsten Sinne des Wortes ist durch einen dicken Balken auf der Höhe von 1,5 Metern nur die Durchfahrt von kleineren PKW erlaubt.

Olá Spanien!

Aber genauso wie unser letzter Platz eine schöne Überraschung war, kann es eben auch mal so ausgehen. Da es mitten am Tag ist, fahren wir weiter und Plan B lautet: auf nach Spanien! Von hier ist es nicht mehr weit und ich freue mich, dass es wieder weitergeht. Laut Park-App gibt es im Norden von Figueres einen Campingplatz in Cabanes. Das stimmt und hier reihen wir uns ein. Ein wirklich großer Platz mit etwa 50 Mobilen, die alle im Kreis angeordnet sind. Okay, das ist eigentlich nicht so unsere Welt.

Einige Bierbauch-Camper haben sich mit ihren Stühlen vor die Mobile in einer Reihe gesetzt und beobachten jeden, der kommt, der geht, der Wasser holt. Naja für eine Nacht wird es gehen. Und während des Kochens kommen wir mit unserem Nachbar ins Gespräch – ein sympathisches britisches Pärchen. Wie nett!

Wie reden über den Brexit, ihren Sohn, den sie mit ihrem Besuch überraschen wollen und noch einiges anderes. Dann wird es langsam kühl und wir ziehen uns zurück. Am nächsten Morgen heißt es: weiter nach Süden! Die meiste Zeit fahren wir über die Autopista was bedeutet, fleißig Maut zu zahlen. So kommen über die gesamte Reise einige hundert Euro zusammen. Ab und zu lohnt es sich jedoch auf die Landstraße zu wechseln. Wegen der vielen Kreisel ist dieser Weg auf Dauer etwas beschwerlicher, jedoch sieht man mehr vom Land und kann natürlich auch spontan mal anhalten.

Peñíscola und Game of Thrones

Wir entscheiden uns dann aber doch für die Autopista 7 (AP7), die uns an Barcelona vorbeiführt und dann immer schön in der Nähe zum Meer bleibt. Auf ihr fahren wir bis nach Peñíscola, unserem heutigen Ziel. Der Stellplatz ist super! (Die Adresse ist: Spain 12598, Peñíscola, 93 Avenida Valencia) Finden zumindest wir, aber Maggie sieht das ganz anders. Nachdem es ihr in der Domaine Distaise so super gut gefallen hat ist Spanien augenscheinlich eine Riesenenttäuschung für sie. Keine saftigen Wiesen, keine grünen Wälder.

Das macht auch der Spaziergang vom Stellpatz zum Strand auch nicht besser. Gut der Stellplatz ist karg. Typisch spanisch eben, etwas pieksig und sandiger als Zuhause.

Am Strand dann der Schock: sooooo viel Wasser und kaum Büsche. Ich will nichts sagen, aber ihr Gesicht spricht Bände. Im Hintergrund sieht man gut die Burg von Peñíscola. Ein eher schmuckloser Bau, der auf eine Geschichte bis ins Jahr 1294 zurückblickt, als der Templerorden auf den Ruinen einer maurischen Festung die ersten Mauern errichtete. Nach der Alhambra in Granada ist dies die am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit Spaniens.

Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Status schon vor der Zeit erreicht war, bevor Peñíscola als Kulisse für Game of Thrones diente oder erst danach. In der 6. Staffel war Peñíscola in Game of Thrones keine geringere als Meereen. Neben dem Stellplatz der überwacht und abends sogar abgeschlossen wird (fragt den Wärter nach der Schließzeit und dem Zugangscode) können wir euch noch die Pizzeria La Golosona (Avinguda del Papa Luna 53, 12598 Peñíscola) empfehlen.

Hier haben wir eine der drei besten Pizzen unseres Lebens gegessen. Die Besitzerin ist Sizilianerin und es ist eher ein Bistro, aber das Essen ist so gut, dass es ein Muss ist, wenn man hier mal vorbeikommen sollte. Wer mich kennt, weiß dass ich für flache Wortwitze zu haben bin. Daher gab es natürlich Pizza und Cola in Peñíscola. Klar.

Doch auch hier bleiben wir nur kurz. Wir sind auf der Durchreise und haben ein Ziel. Auch wenn wir uns nach dem letzten Besuch in der Schweiz haben treiben lassen zieht es uns nach Denia. Unsere Freunde aus alten Zeiten haben sich hier ein neues Zuhause eingerichtet und wir haben uns schon lose über Facebook angekündigt.

Das ist auch das Schöne am Reisen mit eigenem Zuhause an Board – man hat nie Angst, jemanden zu überfordern, wenn man auch mal spontan in der Nähe ist. Denn wo nachts geschlafen wird ist klar: in der Koje überm Fahrerhäuschen. Da macht es nichts, wenn Freunde und Verwandte nur kurz Zeit haben auf einen Kaffee.

Und man selbst setzt sich nicht so unter Druck von einem Ort zum nächsten hetzen zu müssen. Natürlich gibt es Ausnahmen, Staus und auch Missverständnisse. Aber generell ist das Tempo des Reisens ein anderes.

Ankunft in Denia

Denia – wir sind da! Ich bin gespannt! Unser Handy navigiert uns zur Adresse unserer Freunde und was soll ich sagen – es geht steil hinauf! Unser Mobil können wir auf dem Hof parken durch ein großes Schiebetor vor neugierigen Blicken geschützt. Jedoch ist auch die Auffahrt so steil, dass ich im Mobil fast seekrank werde. Schlafen kann ich hier nicht!

Schnell die Geschenke für die frisch gebackenen Eltern geschnappt und erstmal ankommen. Das neue Zuhause unserer Freunde ist grandios! Ein Blick über die ganze Stadt und auf das dahinterliegende Meer. Wow! Gästezimmer sind auch ausreichend vorhanden. Und Maggie? Sie fühlt sich auf dem Anwesen wohl, aber sie hat eine enorme Angst vor den drei Hauskatzen!

Gemeinsam mit unseren Freunden erkunden wir Denia, den Hafen, Restaurants und die Innenstadt.

Doch länger als 2-3 Nächte wollen wir den beiden mit dem vier Wochen alten Baby nicht zur Last fallen. Einen Stellplatz in der Nähe gibt es nicht, nur zwei Campingplätze. Da ich bis jetzt nicht so angetan von Campingplätzen bin, suchen wir nach Alternativen. Und da finden wir über AirBnB eine tolle Ferienwohnung in einem kleinen Komplex direkt am Meer. Perfekt!

Wir mieten sofort nachdem geklärt ist, dass auch Hunde willkommen sind.

Nun haben wir nicht über eine Woche Zeit, uns in Denia einzuleben, sondern können sogar unsere Freunde mal bekochen und einladen. Es gibt typisch deutsches Essen von Thomas gekocht. Ich meine mich an Nürnberger Bratwürstchen zu erinnern. Thomas hat nur noch den grünen Spargel in Erinnerung. Auf jeden Fall war es lecker! Mmmmh!

Ein Tag später setze ich mich mit den Urban Sketchers in Denia auseinander. Über Facebook habe ich ihre Gruppe gefunden und werde gleich von Elena eingeladen, dazu zu kommen.

Zu Besuch bei den Urban Sketchers in Denia

Sie betreibt eine Kunstschule und ein Atelier in der Innenstadt und neben ihr sind noch ein paar weitere Sketchers dabei. Ich frage sie, ob es in der Nähe auch einen Kunstbedarfsshop gibt, denn ich liebe es von Reisen Papier, Skizzenbücher und ähnliches mitzubringen. Ohja, ich habe Glück, gleich nebenan. Sie begleitet mich als meine Beraterin. Dabei kann sie gleich für mich übersetzen, denn mein Spanisch reicht zum Einkaufen (einigermaßen) und zum bestellen im Restaurant, jedoch nicht dafür die Stärke und Beschaffenheit des von mir gewünschten Papiers adäquat zu beschreiben.

Leider gibt es keine Aquarell-Farben oder Stifte, aber mit drei Blöcken und zwei großen Bögen Papier bekomme ich dank Elena auch noch einen guten Preisnachlass. Am nächsten Tag ziehe ich los zum Zeichnen, verpasse aber leider die Urban Sketchers und treffe dafür zufällig unsere Freunde im Café wieder. So fühle ich mich schon fast wie eine Einheimische. 😉

In der Nähe des Hafens gibt es eine Reihe kleiner älterer Fischerhäuschen, die den Begriff Doppelhaushälfte nochmal auf ein ganz anderes Niveau bringen. Diese alle unterschiedlich gestrichenen Häuschen mit dem ruhigen Innenhof sind etwas abseits der Hauptstraßen und sind zum Teil sehr liebevoll bepflanzt.

Von der Fischerei haben wir nicht besonders viel mitbekommen, lediglich einige Angler sieht man auf dem Promenadenspaziergang.

Dieser beliebte Weg führt auch an einigen Bars vorbei, die kleine Speisen und leckere Cocktails im Programm haben.

Für Anfang April ist es in den Abendstunden noch recht frisch. Aber auf einen Cocktail schaffen wir es doch hierher zurückzukehren.

Maggie ist meist recht aufgeschlossen und beschnuppert alles und jeden, nur wenn sie genug hat schenkt sie uns einen ihrer “Jetzt-wirklich??”-Blicke.

Doch schon bald merken wir, dass die Zeit gekommen ist, weiterzuziehen. Wir haben in Denia genau gefunden, wonach wir gesucht haben und die Zeit dort hat uns sehr glücklich gemacht. Wir haben unsere Freunde gesehen, haben lecker gegessen. In der Nähe der zweifarbigen Fischerhäuser gibt es ein kleines Restaurant, in dem es wechselnde Fischgerichte für etwa 5 Euro pro Person gibt. Muss ich nicht extra erwähnen, dass wir öfter dort gegessen haben, oder?

Ein kleines Stück Afrika irgendwo im Nirgendwo

Für die Rückfahrt hat Thomas einen Campingplatz der etwas anderen Art aufgetan. Weniger Luxus mehr Hippieflair und Herzlichkeit. Der Platz von Franze, dem Bayern, der eigentlich nach Afrika mit dem Fahrrad fahren wollte und dann in Yecla hängen geblieben ist.

Sein Freund hatte den Platz und konnte diesen nicht mehr weiterführen. Franze sprang ein erst vorübergehend und dann ganz. Seitdem hat er Land dazu gekauft, Bäume gepflanzt (es kommen laufend neue dazu), Tier aufgepäppelt und sorgt sich wie eine Mutter um die Gäste der Stellplätze.

Als wir auf den Hof fahren heißt er uns gleich willkommen und zeigt uns grob die Richtung wo wir uns ein Plätzchen suchen können. Sobald wir stehen und angekommen sind, steht Franz vor uns mit einem Willkommensteller mit Mandarinen, Donuts, hartgekochten Eiern und sogar zwei Hundekeksen für Maggie.

Wir sind hin und weg. Wie lange wollen wir bleiben? In drei Tagen gäbe es Paella für alle und heute Abend das obligatorische Lagerfeuer. Jeder bringt seinen Stuhl und Getränke selbst mit. Das machen wir gerne und stellen uns vor. Nachdem Thomas seinen Namen genannt hat bricht Gelächter aus. Wir sehen uns ratlos an. naja, der nächste Thomas müssen dann nun aber wirklich eine Runde ausgeben!

Wie sich rausstellt gibt es bereits fünf Männer mit dem Namen, aber alle sind sehr nett fast alle haben Hunde dabei und die meisten kommen aus dem süddeutschen Raum. Dazu muss ich sagen, dass uns auf dem Weg bis Denia unzählige Wohnmobile entgegenkamen. Alles Rentner, die ihren Winter in Spanien verbracht haben und nun Ostern mit der Familie und den Enkeln in Deutschland feiern wollen.

Doch auch ich habe nicht mehr die Muße zum Rumreisen. Seit dem ich weiß wir fahren nicht mehr weiter von Zuhause weg, sondern wieder eher “zurück”, will ich auch nicht mehr so rumtrödeln. So geht es für uns am nächsten Tag weiter Richtung Norden in die Region Madrid. Lozoya heißt der Ort, der uns ein Spanien zeigt, wie wir es bis jetzt noch nicht gesehen haben. Ich fühle mich wie in der Schweiz oder in einem südamerikanischen Film mit den schneebedeckten Bergen in der Ferne.

Lozoya – ein bestrickender Ort

Auf dem Stellplatz sind nur wir und auch ansonsten ist hier gerade nicht viel los. Ein Spaziergang durch die Stadt zeigt, dass hier ein Strick- und Häkelfestival oder etwas in der Art stattgefunden haben muss. Die ganze Stadt ist mit gehäkelten Bordüren geschmückt. Und auch sonst steht hier Street Art hoch im Kurs.

Beim Spazierengehen haben wir ein paar Restaurants gesehen und wir entschließen uns hier Essen zu gehen. Die Gegend soll bekannt für ihr Rindfleisch sein.

Im ersten Restaurant haben wir Pech, es ist nicht geöffnet. Im zweiten ist geöffnet. Wobei es sich eher um eine Kneipe als ein Restaurant handelt. Der blinkende Spielautomat in der Ecke trägt seinen eigenen Anteil an der Atmosphäre, doch hungrig wie wir sind, setzen wir uns.

Wir bestellen uns zwei Bier, zwei Mal Steak mit Beilagen und hoffen das Beste. Was soll ich sagen, das Bier war schön kalt. Ansonsten war es das schlimmste Essen der Reise und ich würde sagen, das schlechteste was mir je in einem Restaurant gegen Geld geboten wurde.

Es kamen zwei total durchgebratene Schuhsohlen und als Beilage dazu zwei Hand voll gekochte Spiralnudeln mit Ketchup und Mayo übergossen. Das einzige was uns noch bei Laune hielt war, dass die Bedienung so nett war. Und ich brachte es nicht übers Herz ihr zu sagen, dass das Essen ganz furchtbar war. Von dem wir natürlich keine Fotos gemacht haben.

Wir entscheiden uns, den nächsten Tag lieber eine Brotzeit auf dem weitläufigen Stellplatz einzulegen.

Maggie macht eine betont unbeeindruckte Mine.

Gut, daraufhin machten wir uns am nächsten Tag wieder auf den Weg.

Wir fuhren direkt durch nach Saint-Pée-sur-Nivelle – wieder eine Platzempfehlung von Park4Night. Als wir dort ankamen wurde es schon langsam dunkel. Mir schwante Böses als wir auf den Hof fuhren und durch die Panoramascheibe des Wohnhauses nur den Riesenfernseher flimmern sahen.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und klingelte. Auf mein wirklich nettes “Bonsoir” kam nur ein Satz: “Nou sommes fermez normalment.” Eigentlich haben wir schon geschlossen. Ich daraufhin: “Je suis desolé. Soulment une nuit?”, lautete meine hoffnungsvolle Nachfrage. Wiederwillig sagte mir die Dame des Hauses daraufhin es gäbe “pas de aqua, pas de douche, pas de electricité”.

Ich ganz lässig wieder: “Pas de problem.” Erst als ich dann nach dem fälligen Preis fragte und wie in der App beschrieben 10 Euro zahlen wollte reagierte sie erst stutzig und dann etas sanftmütiger. Eine abwehrende Geste ihrer Hände sollte mir zeigen, dass sie nicht daran dachte mir für den Platz ohne irgendwelchen Service Geld abzunehmen. Okay, das wichtigste ist: wir können bleiben und schon bald in die Schlafkoje gehen.

Paris – die Stadt der Liebe <3

Am nächsten Morgen geht es schon um 5 Uhr weiter, wir haben noch sehr viel Wegstrecke vor uns. Eigentlich ganz Frankreich. Haha, es ist verrückt, wir fahren wirklich vom Atlantik nach Deutschland in einem Rutsch. Wer denkt, dass man so doch gar nichts von Frankreich sieht, der täuscht sich, natürlich sehen wir den Eifelturm und auf einem französischen Autobahnparkplatz sehe ich die schönsten Bäume blühen. Wunderschön!

Der Stadtverkehr mit den hunderten von Motorradfahrern, die alle auf den inoffiziellen Spuren zwischen den Spuren fahren bin ich etwas angespannt. Nebenbei mache ich Fotos und recherchiere in welchem Arrondissment wir uns gerade aufhalten und was es hierüber Schönes und Spannendes zu berichten gibt.

Von Belgien bekomme ich dann nicht mehr ganz so viel mit, es ist mittlerweile nachts und ich werde erst wieder wach, kurz bevor wir in Aachen ankommen. Es ist halb eins nachts und wir können uns noch ein unscheinbares Plätzchen suchen, an dem wir übernachten und am nächsten Tag sind wir pünktlich zum Nachmittagskaffee bei meiner Großmutter gelandet. Auch wenn es noch zwei bis drei Stunden nach Hause sind, setzen wir unsere Fahrt nach dem Besuch fort. Jetzt wollen wir drei doch endlich wieder in den eigenen vier Wänden schlafen. Okay, eigentlich nur Maggie und ich.

Nach dieser wochenlangen Reise flippt unser Hund förmlich aus, als wir wieder in unserer Straße halten. Und so schön eine Fahrt wie diese doch ist, macht es auch Spaß, wieder anzukommen und Familie und Freunden bekannt zu geben: Wir sind wieder gut angekommen mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck.