Fasnacht Luzern – vom Urknall und der Geschichte der Fritschi-Familie

Die Geschichte der Fasnacht in Luzern beginnt mit dem Urknall am Donnerstag vor Aschermittwoch und der sogenannten Tagwache. Dieser offizielle Startpunkt wird bereits mit einigen Vorbereitungen eingeläutet – wie etwa dem Aufstellen des Guuggerbaum beim Rathaus einen Tag zuvor und dem Usgüüglete – einer DJ-Party zur Einstimmung, bei der es auch Bratwürste zu essen gibt.

Etwas ausgefalleneres als den Urknall der Luzerner Fasnacht habe ich bis jetzt noch nicht erlebt und kann sagen, dass es sich gelohnt hat, hierfür um 3.30 Uhr aufzustehen und sich ins Kostüm zu werfen, schließlich will man pünktlich in der Stadt sein, um die Ankunft der Fritschis mitzuerleben.

Um Punkt 5 Uhr Morgens am Schmutzigen Donnerstag (“SchmuDo”) läuft ein Boot mit dem Fritschi, der Fritschi-Frau und dem Fritschi-Baby vom Vierwaldstättersee über den Quai am Schweizer Hof ein und mit einem lauten Knall wird die Fritschi-Familie begrüßt.

Dieser sogenannte Urknall läutet die Fasnacht-Woche ein. Denn in Luzern wird im Gegensatz zu Basel oder Bern eine ganze Woche gefeiert.

Wer diesen Urknall miterleben möchte, der muss sich entweder pünktlich einen Wecker stellen – oder einfach die Nacht durchmachen. Natürlich darf man auch sein Kostüm nicht vergessen – sonst kommt man sich bei der Urknall-Feierei einfach fehl am Platz vor.

Ist die Fritschi-Familie vom Boot gestiegen, wird sie zum Fritschi-Brunnen weiter geführt und begrüßt alle Feierwilligen vom Brunnen aus mit einem gewaltigen Fetzen-Regen aus Zeitungspapierschnipseln (“Fötzelirääge”) und verteilt im Anschluss fleißig Orangen auf Zuruf.

Für den Urknall ist es also ratsam, entweder am Quai einen Stehplatz zu suchen oder direkt am Fritschi-Brunnen.

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Am Nachmittag des Schmutzigen Donnerstag findet der erste große Umzug mit etwa 40 bei dem Lozärner Fasnachtskomitee gemeldeten Wagen und Gruppen statt.

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Dazu zählen sowohl Guggenmusik-Gruppen mit ihren Schlag- und Blasinstrumenten als auch geschmückte Wagen zu politischen und immer öfter zu fantasievollen Themen, die Anleihen bei Film und Fernsehen haben.

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Wer nach dem frühen Aufstehen am Donnerstagmorgen zum Urknall nicht bis zum Umzug am Nachmittag durchhalten kann, hat am Monatgnachmittag ab etwa 14 Uhr ebenfalls nochmal die Chance, den Umzug zu sehen.

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Dienstag Abend findet das Monsterkonzert statt, bei dem die Guggenmusiken über die Seebrücke und durch die kleinen Gassen der Altstadt fahren – jedoch ohne Wagen.

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Im Mittelpunkt steht die Musik, das ausgelassene Tanzen und Feiern, bevor am folgenden Aschermittwoch die Fastenzeit einsetzt.

Die Fasnacht ist somit auch ein Fest mit Gipferli und Leckereien jeder Art, mit denen man es sich besonders am Güdis-Montag und Güdis-Dienstag nochmal so richtig gut gehen lässt, bevor das Fasten einen Tag später beginnt.

Die Festlichkeiten richten sich somit immer nach dem Kirchenjahr. Güdis bedeutet Magensack oder Bauch, den es vor der Fastenzeit noch einmal ordentlich zu füllen gilt.

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Übersicht über die Luzerner Fasnacht

Donnerstag vor Aschermittwoch (“SchmuDo”/”Schmutziger Donnerstag”)

Urknall und Tagwache 5.00 Uhr
Luzerner Umzug 13.45 Uhr

Montag vor Aschermittwoch (“Güdis-Montag”)

Tagwache 6.00 Uhr
Luzerner Umzug 13.45 Uhr

Dienstag vor Aschermittwoch (“Güdis-Dienstag”)

Monstercorso / Monsterkonzert 19.30 Uhr

Tipp

Es gibt vergünstigte Fahrtickets für die Fasnachtszeit für den öffentlichen Straßenverkehr, die Einzelheiten dazu gibt es hier: www.sbb.ch/fasnacht

Mehr Infos zur Fasnacht Luzern gibt es hier zu finden: www.luzerner-fasnacht.ch